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Goal wahrnehmung
Wahrnehmung

Die Wahrnehmung: meine Umgebung und ich

Kinder sind von Geburt an mit allen Sinnen ausgestattet, die sie brauchen, um die Welt um sich herum wahrzunehmen. Einige Sinne müssen sich aber erst noch entwickeln und verfeinern. Klassischerweise spricht man beim Menschen von fünf Sinnen: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten. Darüber hinaus sind vier weitere Sinne wichtig. Die Eigenwahrnehmung des Körpers: Durch sie wissen wir, wie kräftig man etwa beim Greifen zudrückt oder in welche Richtung man sich bewegt. Der Gleichgewichtssinn: Er erlaubt uns, aufrecht zu gehen. Der Temperatursinn und die Schmerzempfindung: Sie warnen uns vor Gefahren für unsere körperliche Unversehrtheit. Alle Sinne sind für eine gesunde soziale, geistige und körperliche Entwicklung sehr wichtig. Sinnliche Erfahrungen sind die Grundlage für kindliches Handeln und die Basis jeglichen Lernens und Denkens: Greifen ist auch Begreifen. Wer etwas Konkretes tut, indem er zum Beispiel einen Turm aus Klötzen oder Steinen baut, in eine Pfütze springt oder ein Fühlbuch betastet, kann aus seinem Tun innere Bilder aufbauen. Die Wahrnehmung der Umwelt über unsere Sinne ist ein aktiver Prozess, den jedes Kind von Natur aus anstrebt.

Wie fördert man die Wahrnehmung?

Kinder sind Entdecker, sie wollen alles um sich herum aus eigenem Antrieb erforschen. Wir müssen ihnen eigentlich nur den Freiraum dafür geben und ihnen immer wieder neue „Forschungsfelder“ eröffnen. Sie bestimmen dabei das Tempo. Babys lieben es, gestreichelt und massiert und rundum bewegt zu werden. Handstreichelspiele zu denen man Verse spricht, während das Baby auf dem Schoß sitzt, prägen sich tief ein. Kann das Kind rutschen oder kriechen sind unterschiedliche Untergründe spannend. Im dritten Lebensjahr bieten Alltags- und Naturmaterialien wie Töpfe, Rührlöffel, ungekochte Nudeln, Stöckchen oder Kastanien vielfältige Spiel- und Erfahrungsmöglichkeiten. Pappbilderbücher, Wachsmalstifte und das Spiel im Sandkasten werden interessant. Fingerspiele, in denen die Finger und Hände das Gesagte nachbilden, können allmählich mitgespielt werden. Rund um den dritten Geburtstag wächst der Bewegungsradius enorm, das Kind rennt, springt, fährt Laufrad, wirft Steinchen auf Zielscheiben und liebt Karussell fahren. Kinderlieder und Bewegungsspiele schulen alle Sinne und werden von nun an bis weit ins Kindergartenalter hinein eine wichtige Grundlage für die Sprachentwicklung. Ab dem vierten Lebensjahr stehen Spiele für alle Sinne hoch im Kurs: Geräusche raten, Hänschen piep einmal, Gegenstände in einem Säckchen ertasten, Düfte und Speisen mit verbundenen Augen raten. Entwicklungskalender Wahrnehmung Die gesamte Wahrnehmung und ihre Verfeinerung mit zunehmendem Alter hängen eng mit der Bewegungsentwicklung zusammen. Braucht mein Kind mehr Unterstützung oder ist es sogar seinem Alter voraus? Unsere Übersicht verrät Ihnen, wie sich die Sinne Ihres Kindes entwickeln.

Das Sehen

Neugeborene sehen noch unscharf, sie nehmen vor allem unterschiedliche Helligkeit, Muster und Formen wahr. Die Sehschärfe entwickelt sich dann im ersten Lebensjahr aber rasant. Mit etwa drei bis vier Monaten beginnt das räumliche Sehen, bei dem beide Augen aufeinander abgestimmt werden. Mit etwa sieben bis acht Monaten erkennt das Kind auch Dinge außerhalb seiner Reichweite – und will sie haben! Das Auge als Forschungsinstrument ergänzt jetzt Mund und Finger. Mit einem Jahr hat Ihr Kind etwa 50 Prozent der Sehschärfe eines Erwachsenen. Erst mit neun Jahren ist das räumliche Sehen fertig ausgebildet, . doch es dauert noch weitere zwei bis drei Jahre bis Kinder einen etwa gleich großen Bereich wie Erwachsene vor ihrem Gesicht wahrnehmen können. Deshalb sind Kinder im Straßenverkehr gefährdeter als Erwachsene.

Das Hören

Bereits im Mutterleib kann ein Kind Geräusche wahrnehmen: Den Herzschlag der Mutter, ihren Atem oder Verdauungsgeräusche, aber auch Musik oder Lärm aus der Umgebung. Unser Gehör ist also von Geburt an vorhanden, es muss aber durch vielfältige Anregungen ausgebaut werden. In der hierbei wichtigsten Phase der ersten drei Lebensjahre werden im Gehirn durch akustische Reize immer feinere Verbindungen geknüpft, um Hörinformationen zu verarbeiten. Mit etwa fünf oder sechs Jahren ist die Hörfähigkeit voll ausgebildet, doch es braucht bis ins Jugendalter, bis Kinder ihr Hörvermögen so trainiert haben, dass sie Geräusche sicher voneinander unterscheiden können, erkennen, aus welcher Richtung sie stammen oder anhand von Geräuschen auf Gefahren schließen können. Da die Sprachentwicklung eng mit dem Hören verbunden ist, ist es sehr wichtig, ein Kind aufmerksam zu beobachten und mögliche Störungen rechtzeitig zu entdecken.

Riechen, Schmecken und Tasten

Mit dem Geruchs- und dem Geschmackssinn kann ein Mensch auf chemische Reize reagieren. Diese Sinne schützen uns vor schädigenden Einflüssen, wie verdorbenem Essen oder giftigen Dämpfen. Gleichzeitig sind Gerüche und Geschmack für den Menschen auch eng mit bestimmten Gefühlen verbunden. Der Duft nach frisch gebackenen Keksen oder bestimmte Düfte aus ätherischen Ölen lassen viele Menschen entspannt werden. Das hängt damit zusammen, dass die Bereiche zur Verarbeitung der entsprechenden Informationen im Gehirn eng neben dem Bereich liegen, der für die Entstehung unserer Gefühle zuständig ist. Geruchs- und Geschmackssinn sind bei der Geburt bereits gut entwickelt. Neugeborene können ihre Mutter am Geruch erkennen. Die Geschmacksknospen auf der Zunge sind schon vor der Geburt im Mutterleib ab dem dritten Monat ausgebildet. Unser größtes Sinnesorgan ist die Haut. Sie ist die Verbindung und die Schranke zwischen innen und außen. Für das Überleben des Menschen ist sie wichtiger als alle anderen Wahrnehmungsorgane. Sie bewahrt den Körper vor Verletzungen, regelt den Wärmehaushalt, sie hilft beim Stoffwechsel, indem sie schwitzt. Mit der Haut nehmen wir Berührungen, Schmerz, Temperatur und die Oberfläche von Gegenständen wahr. Dabei sind die Fingerspitzen besonders empfindlich. Der Tastsinn entwickelt sich vor allen anderen Sinnen bereits in den ersten Schwangerschaftswochen. Neugeborene Babys erschließen sich die Welt vor allem durch den Tastsinn. Sanfte Berührung und Körperwärme bedeuten Geborgenheit für den Säugling, im Arm zu liegen gibt ihm Halt. Studien haben gezeigt: Wenn Frühchen intensiven Körperkontakt erhalten, wachsen sie schneller und leiden weniger an Infektionen.

Körperempfinden und Gleichgewichtssinn

Wer die Augen schließt, findet trotzdem seinen Mund, wer in die Hände klatscht, trifft auch ohne zu schauen: Dass dies möglich ist, verdanken wir dem Bewegungs- und Stellungssinn. Wir können die eigene Körperbewegung im Raum und in der Zeit wahrnehmen, weil unser Gehirn auch Informationen aus dem Körperinneren erhält und schlüssig verarbeitet. Bereits im dritten Monat der Schwangerschaft spürt ein Fötus das eigene Bewegtwerden, wenn sich seine Mutter bewegt. Ein Säugling kann sich aktiv anschmiegen, wenn ihn jemand hält. Aus dieser Eigenwahrnehmung baut sich beim Kind eine Vorstellung über seinen eigenen Körper auf. Auch die Wahrnehmung der Schwerkraft entwickelt sich bereits im Mutterleib. Der Fötus schwimmt in der Fruchtblase und durch die ständige Lageveränderung wird auch die Entstehung des Gleichgewichtsorgans in unserem Innenohr und der entsprechenden Nervenbahnen angeregt. Ist das Baby auf der Welt, beginnt das ständige Arbeiten gegen die Schwerkraft. Durch den Gleichgewichtssinn weiß es, wie sein Körper im Raum liegt, kann Drehbewegungen wahrnehmen und sich darauf einstellen. Auf unserer Webseite finden Sie vielfältige Anregungen mit denen Sie die Wahrnehmung Ihres Kindes fördern können. Probieren Sie doch mal gemeinsam unsere Spielidee Balanceakt auf dem Baumstamm.

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