Die Jahre zwischen 6 und 9 sind geprägt von Vergleichen und Wettbewerben. Das größere Bewusstsein für die eigene Individualität sorgt dafür, dass Ihr Kind sich instinktiv mit seinen Klassenkameraden vergleicht. Wo sind wir gleich, wo bin ich anders als meine Freunde? Wer bin ich? Was kann ich besonders gut? Wo kann ich meinen Freunden helfen, wo brauche ich selbst Unterstützung? Auch die Teamfähigkeit entwickelt sich in diesen Jahren. Spielerisch lernen die Kleinen, dass sie manchmal in der Gruppe mehr erreichen als alleine. Ein guter Zeitpunkt, um sich zu fragen, welche Sportart zu Ihrem Kind passt. Mannschaftssportarten eignen sich in dieser Phase besonders.
Generell sind Sport und Bewegung große Themen für Kinder zwischen 7 und 9. Sie stehen ständig unter Strom, rennen, hüpfen, spielen Fußball oder klettern auf dem Spielplatz so hoch wie nur möglich. Ein Ausgleich in der Freizeit zum ungewohnten Stillsitzen in der Schule ist jetzt sehr wichtig. Dazu muss es nicht unbedingt der Sportverein sein. Auch Spiele wie Seilspringen, Gummitwist, Fahrrad fahren oder Fangen sind prima geeignet, um Bewegung in den Alltag zu bringen. Übrigens: Es ist nachgewiesen, dass regelmäßige Bewegung die Entwicklung des Gehirns unterstützt. Sport macht also schlau!
Auf ihrer Suche nach der eigenen Persönlichkeit finden Kinder Halt und Orientierung in der Gruppe Gleichaltriger. Hier können sie ihr Verhalten und ihre Ansichten mit denen der anderen vergleichen und überprüfen. Die Gruppendynamik ist dabei besonders entscheidend. Auf der anderen Seite wird jetzt oft ein Erwachsener als Vorbild auserkoren, dem man nacheifert und den man beeindrucken möchte. Das können die Eltern ebenso sein wie die Tante oder ein bekannter Sportler.
Sie werden merken, dass sich die Aufmerksamkeitsspanne Ihres Kindes nun immer weiter erhöht. Bis zu 25 Minuten können sich Kinder mit 7 Jahren auf eine Sache konzentrieren. Mal mehr, mal weniger. Sie können Ihr Kind dabei unterstützen, indem Sie den täglichen Fernsehkonsum auf 30 Minuten reduzieren und stattdessen mit Ihrem Kind lesen oder Brettspiele spielen. Ausnahmen sind natürlich immer erlaubt. Auch Konzentrationsspiele sind ein gutes Training.
Sollte Ihr Kind sich selbst in der Schule sehr unter Druck setzen, können gezielte Entspannungsübungen helfen. Sie tragen gleichzeitig zur Erhöhung der Aufmerksamkeitsspanne bei.
Die Feinmotorik und die Hand-Auge-Koordination sind jetzt so weit ausgeprägt, dass Ihr Kind in der Lage ist, mit Werkzeugen umzugehen, mit der Häkelnadel umzugehen oder ein Instrument zu erlernen.