Kommunikation ist Verständigung. In jeder Begegnung steckt Kommunikation, selbst wenn wir schweigen, kommunizieren wir. Wenn ein Kind zum Beispiel trotzig reagiert, ist das ebenfalls Kommunikation: Es wendet sich ab, verschränkt die Arme, schaut grimmig oder stampft mit dem Fuß auf. Verständigung muss nicht über Sprache erfolgen: Körperhaltung, Gestik, Mimik und Verhalten sind meist sogar stärker als Worte.
Unterstützen Sie Ihr Kind bei der Entwicklung seiner kommunikativen Fähigkeiten – schon vom ersten Tag an.
Alle Eltern und Großeltern tun es instinktiv und fördern damit die kommunikativen Fähigkeiten des Babys ganz nebenbei: Sie reagieren auf die Botschaften des Kindes. Erschrickt es beispielsweise durch die Berührung mit einem Waschlappen, kann man sagen: „Hast du dich erschreckt? Du findest den Waschlappen kalt, mmh? Schau mal, dann trockne ich dich jetzt schnell wieder ab. Ah, das gefällt dir besser, jetzt kannst du wieder lachen.“ So erfährt schon das Baby, dass seine Botschaften eine Wirkung haben, es wird also motiviert, sich weiterhin seinen Möglichkeiten entsprechend mitzuteilen.
Wenn Kinder sprechen lernen, sind sie noch nicht so schnell wie Erwachsene. Sie brauchen Zeit, ihre Äußerungen – sprachlich und auch durch Mimik oder Gesten – zu planen. Machen Sie also viele Pausen, wenn Sie mit Ihrem Kind sprechen oder es Ihnen von einem Erlebnis in der Kita erzählt. Bleiben Sie während der Pausen aufmerksam, sodass Ihr Kind Lust bekommt, immer weiter zu erzählen. Auch einfache Nachfragen lassen Ihr Interesse an der Erzählung erkennen und ermuntern das Kind zur Kommunikation.
Feste Rituale im Familienalltag, wie etwa gemeinsame Mahlzeiten, schaffen auch mit älteren Kindern Gelegenheiten zu ausführlicherer Kommunikation. Das können auch regelmäßige Autofahrten zu Schule oder Kindergarten sein. Wichtig ist nur, dass Ihr Kind weiß, es gibt jeden Tag diese Gelegenheit, in der ich Mama oder Papa alles erzählen kann. Erzählt Ihr Kind nicht von allein, ermuntern Sie es mit einfachen, konkreten Fragen dazu.
Im Alter zwischen drei und fünf Jahren werden gleichaltrige Kinder als Spielpartner immer wichtiger und laufen den Erwachsenen den Rang ab. Jetzt können die Kinder sich untereinander intensiv verständigen bzw. sie üben diese Verständigung mit jedem Spiel besser ein: Gemeinsam wird geplant, organisiert, entschieden, beratschlagt. Deshalb sind ungefähr gleichaltrige Spielkameraden sehr wichtig für die Entwicklung der Kommunikationsfähigkeit.
Gemeinsam mit Kindern Bilderbücher zu betrachten, gehört nachgewiesenermaßen zur wirksamsten Form der Sprachförderung. Legen Sie den Fokus dabei weniger auf das Vorlesen, sondern mehr auf das gemeinsame Betrachten der Bilder: Zeigen Sie auf bestimmte Dinge im Bild und sagen Sie ein paar Sätze dazu. Sie können auch kleine Ratespiele einbauen oder Fragen zum Bild stellen. Lassen Sie Ihrem Kind genug Zeit, das Bild im Ganzen wahrzunehmen und dann selbst etwas dazu zu erzählen. Eine gemütliche Ecke mit gutem Licht, das Ankuscheln auf Ihrem Schoß ist dabei genauso wichtig wie Ihr Gespräch.
Neben Bilderbüchern sind natürlich alle Bücher, die zum Schauen, Staunen, Mitmachen, Zuhören und Fragen einladen, wie etwa Sachbücher, Spielebücher und Vorlesebücher eine ideale Förderung. Auch auf unserer Webseite finden Sie viele Anregungen, wie Sie Kommunikation aktiv unterstützen können. Stöbern Sie durch unser Magazin und erproben Sie gemeinsam unsere Spielideen und Downloads. Gekennzeichnet sind sie mit dem Icon „Kommunikation“. Oder schauen Sie gleich mal in der Rubrik "Unsere Bücherwelt" vorbei.